Was ist Trauerbegleitung?

Trauer ist eine natürliche Reaktion, individuell intensiv, unterschiedlich lange und einzigartig. Je unerwarteter ein Verlust eintritt, desto heftiger kann sich Schock und anschließende Trauer zeigen. Ohnmachtsgefühle und Wut/Zorn, meist verbunden mit zutiefst körperlichen Schmerzen und unkontrollierbaren Affektimpulsen zeigen sich. Zudem können Racheimpulse gegen „Schuldige“ auftreten wie z.B. nach Unfällen.

Da der Leib permanent frühere Erinnerungen des gemeinsamen Lebens hochbootet, ist es ein Balanceakt, dass „damalige Leben mit der geliebten Person“ mit dem „jetzigen Leben, ohne der geliebten Person“ neu zu strukturieren und zu bewerkstelligen.

Mögliche Trauerphasen

Nach Beginn des „Nicht wahrhaben und Verleugnen Wollens“ kommt es zu emotionalen Ausdrücken wie Schmerz, Zorn, Zweifel, Angst, Hadern mit dem Schicksal, Selbst- und Fremdvorwürfe. Erinnerungen werden auf allen Ebenen aktiviert, Plätze und Orte aufgesucht, innere Dialoge finden statt, Gefühle von „Zeichen der Begegnung“ der Verlustperson können wahrgenommen werden. Eigene Sinnlosigkeits- oder Todesgedanken können sich aktivieren. Durch den Ausdruck (gedanklich, gefühlsmäßig – affektiv, leiblich-körperlich, seelisch) all dessen, was in der überlebenden Person auftaucht, wird die Vergangenheit integriert.

Gelingende Aufarbeitung: „Loslassen und Integrieren“

Innerhalb eines Jahres werden alle Rituale alleine gefeiert. Die verstorbene Person hat einen bestimmten „Platz“ im Leben bekommen. Der Verlust wird als Realität anerkannt. Durch den „Erinnerungsplatz“ wird wieder Energie frei für lebendige Beziehungen im Hier und Jetzt. Plätze werden in einem adäquaten zeitlichen Rahmen aufgesucht, die Intensität der Bezugnahme des eigenen Lebens auf die Verlustsituation normalisiert sich.

Es entstehen neue Lebensperspektiven, die trauernde Person nimmt wieder am aktiven Leben teil und kann alle Belange selbstständig altersadäquat ausführen. Vermeiden oder getriggert werden endet.

 

Anzeichen unvollkommener Trauerprozesse erkennen

Erleben Sie Ihr Leben 1 Jahr nach dem Verlust als mühsam, erdrückend, ermüdend, lähmend, hemmend, einengend, entmutigend oder Ähnliches?

Bitte teilen Sie sich mit, wenn sie im Alltag nur apathisch oder hoch gestresst funktionieren, sich ablenken oder sich „getriebene“ Traurigkeit, Wut, Verzweiflung, Sinnlosigkeitsgedanken, Ohnmacht, Hilflosigkeit, sozialer Rückzug – möglicherweise sogar in Suizidgedanken zeigen, wenn der Schmerz sich weiterhin so unerträglich tief anspürt.

Allgemeine Informationen 0676 74 28 144

Lassen Sie sich achtsam würdigend bei Verlustthemen begleiten. Vor allem dann, wenn die Trauer ausbleibt, sich verzögert, übertrieben in die Länge gezogen wird oder massive, leidvolle Auswirkungen auf das Umfeld (Kinder, etc) hat.

Informationen zu Setting, Ausbildungskontext & medizinischem Abklärungsprozedere.